An der Spitze der Moto-G-Reihe steht das Moto G73 5G mit einem schnellen Prozessor und ausgiebigem Speicherplatz. Einige Mankos gibt es dennoch. Welche, zeigt unser Test.
Hersteller und Anbieter von Produkten haben es gar nicht so einfach, souverän in einem umkämpften Marktbereich aufzutreten – das gilt nicht nur in der Smartphone-Branche. Doch der Bedarf an günstigen Mittelklasse-Smartphones wuchs in den vergangenen Jahren auch in Europa, was schlussendlich dazu führte, dass viele Hersteller wie Xiaomi und Samsung auch auf diesem Kontinent den Smartphone-Markt mit verschiedenen Modellen überschwemmt haben. Nun bringt aber nicht jeder Hersteller gefühlt alle zwei Monate ein neues Smartphone-Modell, wie es beim chinesischen Giganten Xiaomi der Fall zu sein scheint.
Zugegebenermaßen hält sich Motorola, wenn man die Sache so betrachtet, mit dem Herausbringen neuer Smartphone-Modelle auch nicht gerade zurück. Auf der Website des Unternehmens stehen aktuell mehr als zwanzig Smartphone-Modelle zur Auswahl. In der beliebten G-Reihe, die klassischerweise von Mittelklasse-Smartphones geprägt ist, steht das Moto G73 5G. Das Gerät konnten wir testen. Uns überzeugte vor allem die spitze Leistung und das Kamera-Array. Einige Designentscheidungen konnten wir bei diesem Smartphone jedoch nicht nachvollziehen.
Besonders die Kamera hat uns beim Moto G73 überzeugt – weitere Mittelklasse-Smartphones mit einer herausragenden Bildqualität findet man in der Top 10: Smartphones bis 300 Euro – alles, was ein Smartphone braucht sowie Top 10: Diese Smartphones bis 400 Euro haben die beste Handykamera.
Design
Das Design erinnert im Grundsätzlichen an die günstigeren, bereits von uns getesteten Moto G23- und G13-Modelle. Beim näheren Hinsehen zeigt sich jedoch, dass hier etwas mehr dahintersteckt. Dem Kunden, der nun nicht nur 150 oder 200 Euro für ein Smartphone ausgibt, sondern gleich 300 Euro, möchte der Hersteller sagen: Pass auf, hier bekommst du ein teureres Produkt, ein Premium-Produkt im Vergleich zu den günstigeren Einsteigermodellen. So ist das Gerät insgesamt weniger „klotzig“ und mit runderen Kanten designt. Die matte Rückseite aus Plastik ist nicht mehr flach, sondern an den Kanten abgerundet und fließt ins Gehäuse über. Das Kamera-Modul versteckt sich nicht, sondern ist mit akzentuierten Ringen farblich passend zum Motorola-Logo in der Mitte leicht abgesetzt.
Was im Vergleich den anderen Modellen fast identisch bleibt, ist der Bildschirm: Er ist weiterhin flach und mit 6,5 Zoll genauso groß wie der von anderen von uns getesteten Modelle. Die weiterhin vergleichsweise dicke untere Kante scheint zumindest ein wenig dünner zu sein als beim Moto G13. Die Maße betragen 161,4 × 73,8 × 8,3 mm, somit ist das Gerät sogar marginal kleiner und dicker als das Moto G23 – sichtbar ist das nur im direkten Vergleich. Mit seinen 181 g, die das Moto G73 auf die Waage bringt, ist es nicht sonderlich schwer. Insbesondere im Vergleich zu anderen Mittelklasse-Smartphones finden wir es schade, dass das Moto G73 keine Glasrückseite oder zumindest ein Aluminiumgehäuse hat. Das hätte zwar merkliche Auswirkungen aufs Gewicht, würde dem Gerät aber noch einen leicht hochwertigeren Eindruck verleihen. Auch dieses Smartphone soll, wie viele andere Modelle in der G-Reihe, „wasserabweisend“ sein – eine offizielle IP-Zertifizierung wird nicht geboten.
Display
Ein großes Upgrade im Vergleich zu den günstigeren Modellen der Moto G-Reihe ist das Display. Es handelt sich um ein IPS-Panel mit einer Bildwiederholrate von 120 Hertz, einer schönen Auflösung von 2400 × 1080 Pixel sowie einer Pixeldichte von 405 ppi. Das ist schon deutlich besser als das Panel des Moto G23 – dort betrug die Auflösung nur 720p – positiv bewerten können wir das Panel in diesem Zusammenhang dennoch begrenzt. Denn in dieser Preisklasse sind OLED-Bildschirme, die bessere Schwarzwerte und eine passendere Farbwiedergabe bieten, überhaupt keine Seltenheit mehr.
Dass Motorola sich hier gegen ein besseres OLED-Panel entscheidet, finden wir bedauerlich. Die objektiven Nachteile der IPS-Technologie zeigt auch die Display-Helligkeit. Denn während beispielsweise noch das Moto G72 dank seines OLED-Displays mit einer Helligkeit von rund 900 cd/m² abstaubte, halbierten sich diese Werte beim neuesten Modell beinahe auf rund 560 cd/m². Hier haben wir definitiv Besseres erwartet. Ansonsten stellt uns das Display weiterhin zufrieden – die Farben sind top, insbesondere dank der hohen Bildwiederholrate fühlt sich alles sehr flüssig an.
Kamera
Positiv überrascht hat uns beim Moto G73 die verbaute Kamera. Es handelt sich hierbei um zwei Linsen auf der Rückseite – einen Hauptsensor mit 50 Megapixel, eine Ultraweitwinkel-Kamera mit 8 Megapixel. Vorne sitzt eine mit 16 Megapixel auflösende Selfie-Kamera. Eine (in unseren Augen ohnehin sinnlose) Makrolinse ist diesmal nicht vorhanden – die Aufgabe übernimmt hier die Ultraweitwinkel-Kamera. Es ist keine Seltenheit, dass Hersteller von Mittelklasse-Smartphones im Bereich der Kamera ein paar Euro einsparen, um in anderen Bereichen (wie dem Prozessor oder dem Display) besser sein zu können. Beim Moto G73 scheint das günstigerweise nicht wirklich der Fall gewesen zu sein.
Die Kameras liefern insgesamt einwandfreie Ergebnisse, auch bei schwierigen Lichtverhältnissen sind die Ablichtungen je nach Situation noch brauchbar. Bei Tag ist besonders die akkurate Farbdarstellung ein großes Plus – dort, wo manch andere Smartphones Probleme haben, beispielsweise bei der korrekten Darstellung des Himmels, schien sich das Moto G73 nicht schwergetan zu haben. Die Farben wirken frisch, lebendig und warm.
Es gibt einen guten Dynamikumfang – lediglich die Aufnahmen aus der Weitwinkelkamera schienen in manchen Szenen teilweise verwaschen zu sein und gaben den Eindruck, als läge ein dezenter Grauschleier auf den Aufnahmen. In anderen Positionen hingegen knallten die Farben beim Ultraweitwinkel noch mehr; besonders das Grün war hier deutlich poppiger. Die Selfie-Kamera war zufriedenstellend, auch bei Video-Telefonaten. Dass die Möglichkeit, 4K-Videos aufzunehmen, dem Nutzer vorenthalten wird, finden wir schade.
Fotos mit dem Moto G73 5G Bild: TechStage.de
Fotos mit dem Moto G73 5G Bild: TechStage.de
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Fotos mit dem Moto G73 5G Bild: TechStage.de
Fotos mit dem Moto G73 5G Bild: TechStage.de
Fotos mit dem Moto G73 5G Bild: TechStage.de
Fotos mit dem Moto G73 5G Bild: TechStage.de
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Fotos mit dem Moto G73 5G Bild: TechStage.de
Fotos mit dem Moto G73 5G Bild: TechStage.de
Fotos mit dem Moto G73 5G Bild: TechStage.de
Fotos mit dem Moto G73 5G Bild: TechStage.de
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Fotos mit dem Moto G73 5G Bild: TechStage.de
Fotos mit dem Moto G73 5G Bild: TechStage.de
Fotos mit dem Moto G73 5G Bild: TechStage.de
Fotos mit dem Moto G73 5G Bild: TechStage.de
Fotos mit dem Moto G73 5G Bild: TechStage.de
Bilder mit dem Moto G73 5G
Bilder mit dem Moto G73 5G
Ausstattung
Herz und Hirn des Motorola Moto G73 ist ein Mediatek Dimensity 930. Der Prozessor, der im 6-nm-Verfahren hergestellt wird, wurde im Mai 2022 auf den Markt gebracht. Es handelt sich hierbei um einen wirklich soliden Chip, der eine klasse Performance abliefert. Es ist zwar kein Snapdragon-Chip, er ist in Benchmarks aber mit dem Snapdragon 7 Gen 1 und dem Snapdragon 695G vergleichbar. Im Alltag hat er überzeugt: Beinahe alle Prozesse liefen flott ab, und auch vor Gaming schreckt das Gerät unter Führung dieses Chips nicht zurück. Im laufenden Betrieb wurde das Gerät nur bei hohen Außentemperaturen wirklich heiß, ansonsten hielt sich die Hitzeemission in Grenzen.
Begleitet wird der Prozessor von 8 GByte Arbeitsspeicher, was einen üblichen Wert in der Preisklasse darstellt. Sehr positiv finden wir, dass der verbaute Speicher im Moto G73 bis zu 256 Gigabyte groß sein kann, und es sich um UFS 2.2-Speicher handelt. Dieser ist schneller im Vergleich zur in den günstigeren Moto-Modellen eingesetzten eMMC-Technologie. Die Kommunikation erfolgt über 5G – sehr gut – oder über WiFi 5 (IEEE 802.11ac), sowie über den neuesten Bluetooth-Standard 5.3. Der Fingerabdruckscanner residiert im Power-Button, die verbauten Lautsprecher sind gut, laut genug und eignen sich allemal für Musikwiedergabe oder Telefonate. Es gibt sogar einen 3,5-mm-Audiojack und einen Slot für eine microSD-Karte.
Moto G73 5G im Test Bild: TechStage.de
Moto G73 5G im Test Bild: TechStage.de
Moto G73 5G im Test Bild: TechStage.de
Moto G73 5G im Test Bild: TechStage.de
Moto G73 5G im Test
Moto G73 5G im Test
Software
Die auf dem Moto G73 laufende Software ist Motorolas eigene Version von Googles neuestem Betriebssystem Android 13. Wir finden reines Android immer großartig – ganz rein ist das Betriebssystem natürlich nur beim Entwickler selbst, aber Motorola ist mit seinen Smartphones immer verdammt nah dran. Die wenigen vorinstallierten Anwendungen lassen sich (mit Ausnahme der System-Apps natürlich) ohne Wenn und Aber deinstallieren. Das Betriebssystem wird außerdem durch kluge Features und Gesten oder die Personalisier-Oberfläche My UX ergänzt – top. Ein einziger Kritikpunkt: Beim Hochfahren des Smartphones schreit eine synthetische Stimme dem Nutzer immer ein gefühlloses „Hello Moto!“ entgegen. Das ist unnötig, nervt und hat für ein paar Schreckensmomente gesorgt.
Akku
Die Akkulaufzeit ist beim Moto G73 nicht nur wegen der schieren Größe (5000 mAh), sondern auch dank der recht effizienten Chips und des nicht allzu hell werdenden Displays ziemlich gut. Im Battery Test von PCmark hielt das Smartphone solide 12,5 Stunden durch, bei regulärer Nutzung hält das Smartphone problemlos zwei Tage durch, ohne dazwischen geladen zu werden. Das Wiederaufladen erfolgt über USB-C mit einem im Lieferumfang enthaltenen 30-Watt-Netzteil. Im Test dauerte es so rund eine Stunde und 20 Minuten, das Gerät von zwei auf 100 Prozent zu bringen – das ist gut.
Preis
Das Moto G73 5G ist in den Farben Weiß und Schwarz für einen Preis von 299 Euro direkt bei Motorola erhältlich. Im Einzelhandel sinkt der Preis in der einzigen Speicherkonfiguration von 8/256 GB gerne mal auf knapp 250 Euro.
Fazit
Es ist schwer, ein insgesamt negatives Fazit vom Moto G73 5G zu ziehen. Klar – das Smartphone hat insbesondere beim Display seine Nachteile und gerade im Mittelkassenbereich eine riesige Konkurrenz vor sich. Wer dennoch nach einem Smartphone mit hervorragender Akkulaufzeit, einer Spaß machenden Performance und gutem Design sucht, wird hier auf jeden Fall fündig. Verschmerzen lassen sich die wenigen Minuspunkte angesichts des ansprechenden Preises allemal.
Wer mit dem Moto G73 5G nicht ganz zufrieden ist und nach Besserem sucht, für den könnte das etwas teurere Redmi Note 12 Pro+ (Testbericht) mit OLED-Display und Spitzen-Kamera interessant sein. Ähnlich gut ist das Nokia X30 5G (Testbericht), bei dem ebenfalls das OLED-Display überzeugt. Das neueste Google-Smartphone mit einem ähnlich reinen Android haben wir mit dem Google Pixel 7a (Testbericht) ebenfalls ausprobiert und geprüft. Weitere gute Handys zeigt unsere Top 10: Smartphones bis 300 Euro – alles, was ein Smartphone braucht und Top 10: Diese Smartphones bis 400 Euro haben die beste Handykamera.